Dienstag, 14. Juli 2015

Ist Reden wirklich Silber und Schweigen heute noch Gold?


Wann wird geredet? Wann wird geschwiegen?


Ein schweigender Blick sagt manchmal mehr als tausend Worte. Ein schweigender Blick hat oft eine stärkere Wirkung als minutenlanges Geplapper. Nicht nur in der Kindererziehung.

Wie ist das mit deinen Gedanken? Sagst du immer, was du denkst? Oder überlegst du zunächst, bevor du etwas sagst und was du sagst? Bist du immer ehrlich und offen? Unbekümmert, frei heraus.... und nimmst kein Blatt vor den Mund? Sagst du der Freundin beim Shoppen, dass ihr das Kleid, welches sie gerade anprobiert nicht steht? 

Oder kommst du irgendwann an den Punkt, an dem Zurückhaltung vor Ehrlichkeit geht? Wenn du aus Respekt und Achtung deinem Gegenüber dann doch lieber abwägst, was man sagen oder eher verschweigen sollte? Schweigen kann also auch eine Form von Höflichkeit und Respekt sein. 

Wie und wo beginnt dieser Punkt, bei dem Reden Silber und Schweigen Gold ist? Was sollte man überhaupt sagen, was lieber nicht?  





Für dich und mich sind die Grenzen fließend. Manchmal ist es besser, seine Meinung zu sagen und offen zu reden, bevor sich zu viel Frust anstaut, der dann irgendwann explodiert. Insgesamt haben Frauen stärker das Bedürfnis zu Reden als Männer. Teilen ihren Gedanken offener mit und wollen Reden. Männer schweigen den Ärger wohl eher in sich hinein. Besprechen vieles öfter mit sich selbst oder gar nicht. - Ausnahmen gibt es natürlich.

"Erst denken, dann reden" - ein wohlgemeinter Rat im Volksmund. Manchmal lohnt sich eine "Denkpause" vor dem Reden. Zum Beispiel, bevor wir auf einen Angriff reagieren. In emotionalen Situationen neigt man zu übertriebenen Reaktionen oder Aussagen und ein Wort gibt das andere - so sagte der Dalai Lama einmal: "In der Wut verliert der Mensch seine Intelligenz." Wahre Worte eines weisen Mannes.

Gerade in solchen Situationen ist Schweigen wirklich Gold. Wenn auch nicht immer einfach oder leicht. Einen Vorwurf knapp, entschieden und sachlich nach einer Denk- oder Atempause zurückzuweisen ist souveräner, als verzweifelt auf der Anklagebank sich unsachlich zu verteidigen.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen