Sonntag, 7. Juni 2015

Der Untergang der "Titanic" - zum Greifen nah

Der Untergang der Titanic ist auch heute immer noch ein sehr bewegendes Drama.
Auf dem riesigen Passagierschiff der Reederei White Star Line verloren 1514 Menschen ihr Leben, als die Titanic am 14. April 1912 gegen 23.40 Uhr mit einem Eisberg kollidierte. An Bord waren 2200 Menschen. 

Zur Zeit präsentiert das Historische Museum der Pfalz in Speyer eine einzigarte Ausstellung über diese Tragödie. Erst 1985 wurde die gesunkene Titanic entdeckt.

Der Besuch der Ausstellung ist eine Zeitreise in die Vergangenheit. Wahre Schicksale einzelner Reisender sind hier sehr bewegend nachgestellt. So war z. B. auch Mr. Joseph Bruce Ismay mit an Bord. Ismay war Direktor der White Star Line und Hauptverantwortlicher für den Bau der Titanic. Er begleitete jedes Schiff der White Star Line auf seiner Jungfernfahrt. Der damals 49-jährige Geschäftsmann ging am 10. April 1912 in Southhampton an Bord. Ismay wollte bei seinem Schiff nicht mit Geschwindigkeit, sondern mit Komfort punkten. Er glaubte, dies würde mehr Kunden anlocken - vor allem Auswanderer, die die größte Einnahmequelle sein sollten.

Schon damals kannten die Menschen das, was wir heute als "Wellness" bezeichnen. So hatte die 1. Klasse damals schon einen Gymnastik-Raum, eine Squash-Anlage und ein Türkisches Bad auf dem Boots-Deck. Die 3. Klasse war weit spartanischer eingerichtet. Hier gab es lediglich einen Aufenthaltsraum, mit niedrigem Standard - den jedoch viele der mittellosen Auswander von zu Hause gewohnt waren.

(Bild: (c) Sabine #)

Rund 250 Relikte der Katastrophe, persönliche Gegenstände von Passagieren, wurden bei mehreren Tiefsee-Expeditionen vom Meeresgrund geborgen. Auch Nachbauten einer Kabine der Ersten Klasse sowie der Dritten Klasse sind zu sehen. Die Ausstellung ist sehr nah am Geschehen. Um einen möglichst realen Eindruck zu bekommen, sind z. B. die Motoren-Geräusche aus dem Maschinenraum in der Kabine der 3. Klasse zu hören.  

Der Glaube daran, daß der Mensch die Technik vollkommen, ohne Restrisiko, beherrschen kann, wurde bereits damals erschüttert. Die Titanic hatte schon damals in verschiedenen Bereichen wasserdichte Türen. Diese Türen konnten, im Falle es Falles, geschlossen werden, so daß sich eindringendes Wasser nicht mehr weiter ausbreiten kann. Das Schiff, das als praktisch unsinkbar galt, verschwand trotzdem in der Nacht des 15. Aprils 1920 bei ihrer Jungfernfahrt im eiskalten Nordatlantik. Die Lufttemperatur hatte unerwartet stark abgekühlt. Die Anzahl der Rettungsbote war zu gering. Zu dem wurden die an Bord befindlichen Boote nicht voll besetzt. Auch weil viele Menschen auf dem Schiff nicht an den Untergang glaubten. 

Rund 700 Überlebende konnten Stunden später von dem britischen Passagierschiff Carpathia gerettet werden. 

Besonders empfehlenswert in dieser Ausstellung ist der Audioguide (ähnlich wie ein tragbares großes Handy)  für Erwachsene und Kinder. Hier wird die packende Geschichte erzählt. Für Kinder gibt extra spannende Informationen. Über Bildschirme kann man abenteuerliche Tauchfahrten zum Wrack sehen.

Eine sehr empfehlenswerte Ausstellung. Dauert mit Audioguide ca. 2 Stunden. Die Ausstellung ist noch bis zum 26.07.2015 in Speyer. 

Weitere Informationen unter: www.titanic-dieausstellung.de

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