Dienstag, 16. Juni 2015

"Helicopter Eltern" - Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser???

"Was machst du" - "Wo gehst Du hin?" - "Mit wem triffst Du dich?" etc. -  Die Eltern möchten es immer wissen, schließlich sind wir verantwortlich und möchten, daß nichts passiert........

"Helicopter parents" - der englische Begriff, heißt wörtlich übersetzt: Hubschrauber Eltern. Damit werden Eltern bezeichnet, die sich ständig in der Nähe ihres Kindes aufhalten, um sie vor Schaden zu beschützen. Sie dürfen beispielsweise nicht mit dem Fahrrad zur Schule fahren und nicht unbeaufsichtigt auf der Straße spielen.  Werden zu Freunden gebracht, der wöchentliche Terminplan und die Wahl der Spielkameraden wird ohnehin in erster Linie durch die Eltern beinflusst.
Helicopter Eltern versuchen, ihrem Kind, jeden Wunsch zu erfüllen, so dass es ihm an nichts fehlt. Diese Kinder werden über-behütet. 

(Bild: Welt.de)



Helikopter-Erziehung und die negativen Folgen:



In dem man versucht, die Kinder vor allen Gefahren zu bewahren oder Gefahren von ihnen fernzuhalten, lernen sie nicht, mit Schwierigkeiten umzugehen. 
Jedoch können weniger streng beaufsichtigte Kinder ihren Bewegungsdrang freier ausleben oder ihre Neugierde auf Neues und Unbekanntes besser stillen. Neue Situationen bringen manchmal auch Risiken mit sich. Und gerade diese bieten Chancen auf ein besseres Kennenlernen der eigenen Handlungsmöglichkeit der Kinder - hin zur Selbständigkeit.

Durch das Erfüllen aller materieller Wünsche, werden Kinder immer anspruchsvoller, ohne ein Bewusstsein für die materiellen Werte dieser Dinge entwickeln zu können. Welche Wünsche bleiben überhaupt noch übrig? Alles wird mehr oder weniger selbstverständlich. Dies führt wiederum zu überzogenen Anforderungen, ohne eigene Leistungsbereitschaft. 

Wie also gelingt es, den Kindern ein Bewusstsein für grundlegende Werte zu vermitteln? Wie können wir begreifbar machen, dass nicht alles unbegrenzt oder einfach so verfügbar und selbstverständlich ist? Wir lernt ein Kind, daß das Leben nicht immer ein Wunschkonzert ist?


Erziehung zur Selbständigkeit und Empathie


Jeden Tag die Situationen zu erkennen, in denen wir unseren jüngsten mehr Vertrauen zur Selbständigkeit entgegenbringen ist für mich und uns, als Eltern, eine große Herausforderung. Das beginnt schon beim selbstverantwortlichen Schulranzen-Packen am Vorabend bis hin zum mithelfen im Haushalt. Hier wird ihr Engagement und ihre Verantwortung gefördert.

Kinder eifern anderen Kindern schnell nach, weil sie immer auf der Suche nach Neuem und nach Vorbildern sind. Wir als Eltern können das beste Vorbild für unsere Kinder sein und sollten diese Chance auch nutzen. Das gibt ihnen Orientierung. Mit schwierigen Situationen authenisch und mitfühlend umzugehen, stärkt das Vertrauen in die Beziehung zwischen Eltern und Kindern und auch das Aufzeigen von Grenzen übt auch die Konfliktfähigkeit im täglichen Miteinander.

Kinder entwickeln sich, suchen Regeln und lernen. Rücksichtnahme und Teamfähigkeit lernt der Nachwuchs nur, wenn er erkennt, dass er/sie nicht ständig im Mittelpunkt steht und man auch Kompromisse eingehen muss. 

Also, liebe Eltern, macht euch locker. Ich wünsche mir (und muß mir selbst dabei an die eigene Nase fassen), dass Kinder sich mutig entfalten können, mit dem Wissen, dass die Eltern dann für sie da sind, wenn sie sie wirklich brauchen.


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