Donnerstag, 21. Mai 2015

Wie lange pendeln Pendler eigentlich, wenn die Lokführer nicht streiken?

Juchuuu - morgen fährt die Bahn pünktlich. Dafür danke ich Ihnen sehr, Herr Weselsky. ;-)

Das heißt, viele werden statt der 2 bis 2,5 Stunden Fahrt zum Arbeitsplatz nur noch eine Stunde oder 1,5 Stunden benötigen. So wie ich. Da freue ich mich doch sehr auf den morgigen Tag.
Aber fährt die Bahn dann morgen tatsächlich pünktlich? Mal abgesehen von der 10-minütigen Standardverspätung, die man ja von vornherein miteinplant? Wir werden es erfahren.


(Bild: Augsburger Allgemeine)


Viele Pendler pendeln viele Jahre. Seit mehr als 20 Jahren fahre ich nun diese Strecke zum Arbeitsplatz. Ich benötige 1,5 Stunden hin und 1,5 Stunden abends wieder zurück nach Hause. Je nach Verspätungsdauer natürlich manchmal auch mehr.
Das sieht dann so aus:  Mit dem Auto zum Bahnhof. Warten auf die deutsche Bundesbahn. Fahrt mit der deutschen Bundesbahn. Ausstieg am Bahnhof. Wechsel in die U-Bahn. Fahrt mit der U-Bahn. Wechsel der U-Bahnlinie und warten auf die andere U-Bahnlinie. Viele weitere male hält die U-Bahn, bis man an der Zielstation auch aussteigen kann. Es ist geschafft.... Oder? Noch nicht ganz! Dann folgt der Fußweg von ca. 10 Minuten. Aber dann - endlich. Mittlerweile ist es schon fast Mittag und man kann "Mahlzeit" beim Betreten des Büros wünschen ;-)
Abends genau dasselbe in umgekehrter Reihenfolge.


Pendeln hält fit


Forscher haben übrigens herausgefunden, daß Pendler fit bleiben. Weil sie oft spät dran sind. Morgens sind zu viele Ampeln rot oder der Verkehr zum Bahnhof staut sich, weil es regnet oder einfach weil es Montag ist. Abends findet man keinen Feierabend und kommt zu spät aus dem Büro. Dann heißt es: Beeilung, Beeilung und muß zur U-Bahn, Straßenbahn etc. laufen, um später die Anschlußverbindung noch zu schaffen, denn vielleicht ist die Bahn ja pünktlich. Das weiß man eben nie. Und das ganze mehrmals in der Woche. Ganz unrecht haben diese Forscher daher nicht. Das kann ich durchaus bestätigen.


(Bild: Fitforfun.de)

Hätte mir damals vor vielen Jahren gesagt, daß ich so viele Jahre mit der Bahn fahre und trotzdem noch jeden Tag während der Fahrt aus dem Fenster schaue, wenn ich mal nicht lese, hätte ich das natürlich niemals geglaubt. 

Viele Leute benötigen nur 30 Minuten oder weniger zum Arbeitsplatz. Das ist  toll.
Aber sehr viele Pendler brauchen auch noch länger als meine 1,5 Stunden zum Arbeitsplatz.
Es sind viele von denen, die morgens schon in der Bahn sitzen, wenn ich zusteige.

Nicht einfach so,sondern weil es keinen adäquateren Arbeitsplatz in der Nähe ihres Wohnsitzes gibt.
Hier ziehe ich meinen Hut vor diesen langen Pendlern, die jeden Tag mehr oder weniger geduldig das pünktliche Eintreffen ihrer Bahn herbeisehnen, wie kein anderer spannender Moment an diesem Tag.


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